Ein Interview mit unseren Geschäftsführern

Was sind aus Eurer Sicht die Trends der letzten Jahre?

Raphael: Meine persönliche Erfahrung ist, dass die IT heute immer mehr als Businesspartner, auch im operativen Geschäft, wahrgenommen wird. Wir bei TelemaxX tragen in unserer DNA, dass wir unsere Kund:innen in der digitalen Transformation begleiten, um letztendlich deren Geschäftsmodelle mit zu unterstützen. Somit sind wir Produktionsfaktor für unsere Kund:innen. Auch die Abhängigkeit in Bezug auf die IT nimmt immer weiter zu, gerade wenn man beispielsweise auf Logistik- und Einzelhandelsunternehmen schaut. Wenn in solchen Branchen Störungen auftreten, hat das einen unmittelbaren Effekt auf den Umsatz. Die IT wird also nicht nur immer mehr zum Produktionsfaktor sondern zugleich auch zum kritischen Erfolgsfaktor für alle Unternehmen. Dieser Effekt wird in den kommenden Jahren mit Sicherheit noch weiter zunehmen.

Rainer: Wenn man auf die letzten Jahre zurückschaut, hat sich für mich ganz deutlich die Wahrnehmung der IT geändert. IT ist in allen Lebensbereichen im alltäglichen Leben präsent. Das mag zuerst seltsam klingen, aber was ich persönlich als sehr positiv empfinde ist die Durchmischung von Privat- und Geschäftsleben. Ich kann durch die Hilfe der IT meinen Tag viel flexibler angehen. Ich gehe nicht mehr um neun auf die Arbeit und um fünf wieder nach Hause. Mithilfe der IT habe ich vielmehr die Möglichkeit, genau dann die Aufgaben zu erledigen, wenn ich am besten dafür Zeit habe. Das ist ein enormer Schritt weg vom klassischen Arbeitsmodell.

Was ich auch noch mit Spannung betrachte ist der Bereich der künstlichen Intelligenz. Diese hat Auswirkungen in allen möglichen Bereichen und für uns ganz konkret auch als Firma, denn die KI muss ja auch irgendwo betrieben werden. Beim autonomen Fahren werden Rechenzentren beispielsweise die absolute Rolle spielen. Die Daten, die in den Autos gesammelt werden, werden in Rechenzentren verarbeitet und das Ergebnis wieder zurückgesendet. Da sind wir perfekt aufgestellt. Da es sich beim Verkehr um eine sehr zeitkritische Sache handelt, wird das autonome Fahren auf lokale Anbieter angewiesen sein. Auch bei unserem gemeinsamen Forschungsprojekt „KIGLIS“ mit dem KIT können wir sehen, dass KI und Automobil untrennbar zusammengehören. Mithilfe von KI wird sich in den nächsten Jahren auch die Diagnostik in der Medizin massiv weiterentwickeln. Für uns als TelemaxX stellt das ein großes Potential dar.

Wie wird sich die Branche in den nächsten 5 Jahren entwickeln?

Raphael: Ein Thema, was immer mehr an Bedeutung gewinnt ist die Nachhaltigkeit. Allein die Wahlergebnisse und die politische Agenda deuten klar darauf hin. Es gibt zum einen konkrete politische Initiativen wie der Greendeal auf EU-Ebene, zum anderen aber auch Initiativen des Umweltbundesamts, die sich vor allem mit der ITK Branche beschäftigen. Hier sind wir als Branche gefragt, unseren Beitrag zu leisten, indem wir möglichst energieeffizient unsere Dienste erbringen, ganz konkret im Bereich des Rechenzentrums. Aber es geht natürlich auch darüber hinaus um Themen wie Telekommunikationsnetze und neuere Technologien wie das Thema 5G im Mobilfunkbereich, die wir mit unterstützen und anbinden. Wir als Branche werden auf das Thema Klimabilanz einen großen Einfluss haben. Die Stromverbräuche in den Rechenzentren werden aufgrund neuer Technologien natürlich steigen. Somit werden wir auf den ersten Blick mit unseren Infrastrukturen natürlich erst einmal einen großen CO² Fußabdruck hinterlassen, gesamtwirtschaftlich jedoch indirekt dazu beitragen, dass Technologien wie die KI überhaupt erst ermöglicht werden.

Rainer: Wir sehen das auch bei Bewerbern, die explizit Fragen stellen wie „Was macht Ihr im Bereich Nachhaltigkeit?“. Die Frage nach Nachhaltigkeit und nach effizienteren Dienstleistungen wird weiter zunehmen (müssen) – und das ist auch gut so. Der Trend läuft bereits – heutige Computer sind, genauso wie Rechenzentren immens leistungsfähiger als noch vor zehn Jahren, aber zugleich stromsparender. Letztlich haben wir hier als TelemaxX auch eine gute Antwort für Unternehmen, die uns unterstützen und uns vertrauen. Wir haben einen großen Schritt in Richtung virtualisierter Server gemacht und können damit künftig noch effizienter Strom, Kühlleistung und CO² einsparen. Das ist bereits ein Anfang in Richtung Klimaneutralität. Speziell für uns ist der nächste große Punkt auf der Agenda die digitale Transformation, die die IT Branche in den nächsten fünf Jahren verändern wird, und damit nicht nur Firmen unterschiedlicher Größe. Es entstehen gerade auch viele neue unterschiedliche Dienstleistungen.

Was war Euer Highlight des letzten Jahres?

Rainer: Für mich war das Highlight des Jahres der Umgang mit der Corona Pandemie. Der Wechsel ins Homeoffice hat bei TelemaxX reibungslos funktioniert, vor allem deshalb, weil alle unsere Mitarbeiter:innen mitgearbeitet haben und auch immer noch mitarbeiten, damit es genauso prima weitergeht. So konnten wir sehr schnell Lösungen umsetzen und nicht zuletzt die Pandemie auch als Chance wahrnehmen.

Raphael: Es gab ja viele Highlights, aber wenn man es wirklich auf das Highlight begrenzt, ist das sicherlich die Corona-Pandemie. Mit so einer Veränderung, dass sich eine Pandemie dermaßen breit macht und so lange anhält, hätte ja wirklich Niemand gerechnet. Ich finde es sehr bemerkenswert, wie wir und auch das Team es geschafft haben, die Arbeitsfähigkeit derart aufrechtzuerhalten und den Betrieb für unsere Kund:innen sicherzustellen - und das nicht nur von Zuhause aus, sondern vor allem auch vor Ort in den Rechenzentren, im Büro und bei den Kund:innen selbst. Das hat in der gesamten Organisation sehr toll funktioniert.

Ein Jahr Corona – was bedeutet das aus Eurer Sicht für TelemaxX? Was hat sich durch Corona in unserem Unternehmen geändert?

Raphael: Gesamtwirtschaftlich kann man sagen, dass der Wurf ins kalte Wasser in vielen Unternehmen gezeigt hat, dass die noch stark gescheute mobile Arbeit tatsächlich funktioniert. Das ist ein sehr positiver Punkt, der auch bei uns bei TelemaxX darin gemündet ist, dass auch in der Zeit nach Corona, die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten für unsere Mitarbeiter:innen besteht.

Es gibt aber natürlich auch Nachteile, beispielsweise dass uns der persönliche Austausch miteinander extrem fehlt. Das trifft uns bei TelemaxX deswegen überdurchschnittlich, weil wir als Organisation stark wachsen und seit Beginn der Pandemie sehr viele neue Mitarbeiter:innen begrüßen durften, die sich natürlich nur unter erschwerten Bedingungen in die Organisation und Teams einfinden. Das klappt zwar wunderbar, würde aber viel schneller und besser funktionieren, wenn wir das Ganze vor Ort machen könnten. Deshalb setzen wir nach der Pandemie auch nach wie vor auf das Büro als Ort des Austausches.

Für die Digitalisierung war die Corona Pandemie ein enormer Schub. Das konnten wir auch direkt zu Beginn der Pandemie in unseren Anfragen sehen. Das Bewusstsein, dass digitale Infrastrukturen sehr wichtig für den Unternehmensserfolg sind, hat definitiv bei unseren Kund:innen zugenommen. Das ist sicherlich einer der wenigen positiven Aspekte.

Rainer: Wir können trotzdem natürlich froh sein, dass wir uns um unseren Job keine Sorgen machen müssen, weil wir aufgrund unseres Angebots tatsächlich ein leichter Pandemiegewinner sind.

Worin liegt Euer Fokus für 2021?

Rainer: Ich hoffe natürlich, dass wir möglichst bald wieder ins Büro zurückkehren und als Firma weiter miteinander wachsen können. Bis dahin ist es umso wichtiger, dass wir Vertrauen in unsere Mitarbeiter:innen setzen und dieses auch bestätigen, indem wir beispielsweise Entscheidungen in allen Bereichen in die Hände der Fachleute legen. Deshalb liegt mein Fokus gar nicht so sehr auf operativen Dingen, sondern auf uns als Kolleg:innen. Das ist denke ich der wichtigste Punkt für 2021.

Raphael: Ich glaube eine besondere Herausforderung wird in 2021 sein, in geschehene Veränderungen Stabilität reinzubringen, aber auch neue Veränderungen anzugehen, damit wir insgesamt als Organisation weiterhin auch erfolgreich sein können. Des Weiteren ist es extrem wichtig, das Onboarding und die Arbeitsfähigkeit der vielen neuen Mitarbeiter:innen, auch die, die 2021 dazukommen werden, sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass diese sich als ein Teil von TelemaxX fühlen und integriert werden.