In der heutigen digitalisierten Welt spielen leistungsfähige und zuverlässige Datenverbindungen jeglicher Art eine entscheidende Rolle. Egal ob für Unternehmen oder auch für Privatpersonen, die im Homeoffice arbeiten - schnelle und sichere Verbindungen ins „WorldWideWeb“ sind nicht mehr wegzudenken. In diesem Zusammenhang ist der Einsatz von Glasfaser essenziell und ermöglicht schnelle Datenübertragungen. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist der Zugang zu Glasfaser am entsprechenden Standort. Aus diesem Grund verfolgt die BLK eine flächendeckende Versorgung von Glasfaseranschlüssen im Landkreis Karlsruhe. Erfahren Sie in unserem Interview mehr über das Thema BLK und Glasfaserversorgung.

Über die BLK

BLK - Glasfaser aus der Region für die Region.

Die Breitbandkabel Landkreis Karlsruhe GmbH (BLK) mit Sitz in Karlsruhe wurde 2014 gegründet. Gesellschafter der BLK sind der Landkreis Karlsruhe (51% Beteiligung) und die TelemaxX Telekommunikation GmbH (49% Beteiligung), die ihrerseits durch die Stadt/Stadtwerke Baden-Baden, Stadtwerke Bretten, Stadt/Stadtwerke Gaggenau, Stadtwerke Bühl, Stadtwerke Karlsruhe, Star Energiewerke (Versorgungsunternehmen der Stadt Rastatt) und Stadtwerke Ettlingen sowie Energie- und Wasserversorgung Bruchsal und die Stadt Stutensee als Gesellschafter getragen werden.

Über Andreas Tremmel

Andreas Tremmel ist schon länger ein Teil der TelemaxX und übernimmt seit 2014 die Rolle der technischen Geschäftsführung für die BLK.

Im folgenden Interview haben wir Andreas einige Fragen gestellt, in denen wir näher auf die Themen BLK und die Rolle von TelemaxX eingehen möchten:

1: Was ist die BLK und wie lange gibt es diese schon?

„Die BLK wurde 2014 gegründet. An dieser Stelle ist interessant Warum? Die Kommunen haben festgestellt, dass private Telekommunikationsunternehmen häufig nur wirtschaftlich attraktive Gebiete flächendeckend mit schnellem Internet ausbauen. Kleinere Gemeinden und auch Randlagen im Landkreis Karlsruhe wurden dabei oft vernachlässigt. Um dem entgegenzuwirken, wurde im Landkreis ein Bündelungsansatz mit der BLK entwickelt.

Hierbei steht die Kompetenz bei der Beantragung von Fördermitteln im Fokus. Kombiniert mit der technischen Expertise der TelemaxX , die über umfassende Erfahrungen im Bereich des technischen Engineerings im Glasfaserkontext verfügt, entsteht eine starke Partnerschaft. Diese Synergie aus fachlicher Verwaltungskompetenz und technologischer Fachkenntnis ermöglicht es auch in unterversorgten Kommunen eine leistungsfähige Infrastruktur aufzubauen und die digitale Zukunft nachhaltig zu gestalten.“

2: Welches Ziel hat die BLK?

„Das zentrale Ziel der BLK ist es, eine flächendeckende Glasfaserversorgung im Landkreis Karlsruhe zu gewährleisten. Hierfür streben wir an, dass jede Adresse innerhalb des Landkreises mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet ist. Damit möchten wir sicherstellen, dass allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen der Zugriff auf schnelles Internet ermöglicht wird.

Wir von der BLK setzen uns aktiv dafür ein, die notwendigen Schritte einzuleiten, um unsere Vision zu realisieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kommunen gestalten wir gemeinsam die digitale Infrastruktur des Landkreises Karlsruhe.“

3: Welche Rolle spielt die TelemaxX in der BLK?

„Die TelemaxX nimmt innerhalb der BLK eine zentrale Rolle ein, insbesondere im Hinblick auf die technische Kompetenz im Bereich der Glasfaserinfrastruktur. Als zuverlässiger Partner führen wir die Regie bei der Koordination der verschiedenen Lieferanten und Dienstleister, um sicherzustellen, dass der Netzbau sowohl funktional als auch ökonomisch sinnvoll gestaltet wird.

Mit unserem Fachwissen in der Planung und dem Aufbau von Glasfasernetzen sorgen wir dafür, dass alle Aspekte der Netzarchitektur auf die spezifischen Anforderungen der Region abgestimmt sind. Wir verstehen die Wichtigkeit einer effektiven und nachhaltigen Infrastruktur und arbeiten daher eng mit dem Netzbetreiber inexio (ein Unternehmen in der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser) zusammen. In dieser Rolle fungieren wir nicht nur als technische Berater, sondern auch als Katalysator für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten.“

4: Wie finanziert sich die BLK?

„Die Finanzierung der BLK erfolgt primär über die Kommunen des Landkreises sowie über Fördergelder. Die beteiligten Kommunen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Projekte, da sie den unmittelbaren Nutzen der verbesserten Breitbandversorgung sehen. Zudem wird der Landkreis als zentraler Akteur in diesem Prozess aktiv eingebunden, um die finanzielle Basis für die notwendigen Investitionen zu legen.“

5:  Was ist deine Aufgabe?

„In meiner Rolle als technische Geschäftsführung der BLK übernehme ich die Organisation und Koordination des Netzbaus im Landkreis Karlsruhe. Mein Hauptziel besteht darin, sicherzustellen, dass die Infrastruktur funktional sinnvoll und effizient gestaltet wird, um den Bedürfnissen der Kommunen und ihren Bürgern gerecht zu werden.

Diese umfasst nicht nur die Planung der aktuellen Projekte, sondern auch die strategische Ausrichtung und die Entwicklung zukünftiger Ausbauvorhaben. Als „Regisseur“ des gesamten Prozesses koordiniere ich die verschiedenen Akteure, einschließlich unserer Partner und Lieferanten, um einen optimalen Austausch und eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Darüber hinaus fungiere ich als „Architekt“ des Glasfasernetzes, indem ich die technischen Anforderungen analysiere und die Planung entsprechend anpasse, um sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Nachhaltigkeit der Infrastruktur sicherzustellen.“

6: Welches war bisher dein größter Meilenstein in der langjährigen Geschichte der BLK?

„Ein herausragender Meilenstein der BLK war die erfolgreiche Versorgung von 5.000 Adressen und jetzt 9.000 Adressen mit Glasfaser.

Die Erreichung dieses Ziels ist das Ergebnis der gebündelten Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, dem Landkreis und der TelemaxX sowie der Lieferanten und Dienstleister.“

7: Dieses Jahr konnte die BLK ihr 10jähriges Jubiläum feiern. Was hat sich in den letzten 10 Jahren alles getan?

„In einem Jahrzehnt voller Herausforderungen und Erfolge hat sich viel getan.

Der wichtigste Meilenstein war die Erschließung von über 9.000 Adressen, die wir mit der Glasfasertechnologie versorgen konnten. Dieser Fortschritt in der Breitbandversorgung ist nicht nur essenziell für die digitale Anbindung unserer Gemeinden, sondern auch von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region.

Mittlerweile haben wir über 100 Point of Presence (PoP-Standorte) eingerichtet, die als zentrale Zugangspunkte für unsere Netzwerkinfrastruktur dienen. Diese Standorte ermöglichen eine zuverlässige Anbindung an das Glasfasernetz und tragen zur Stabilität und Leistung der Infrastruktur bei.

Ein weiterer bedeutender Erfolg ist die Akquisition von über 100 Millionen Euro an Fördergeldern, die es uns ermöglicht haben, unsere Projekte weitreichend zu finanzieren und zu realisieren.

Darüber hinaus haben wir mehr als 500 Kilometer Backbone-Trassen im Einsatz, wobei ein sehr grosser Anteil davon bei der TelemaxX angemietet wird Diese Verbindungen stellen das Rückgrat unseres Glasfasernetzes dar und sind entscheidend für die Übertragung von Datenmengen zwischen den verschiedenen Netzwerkknoten.“

8: Vor welchen Herausforderungen steht der Glasfaserausbau in Deutschland?

„In den letzten Jahren hat sich sehr viel getan, doch der Glasfaserausbau in Deutschland steht nach wie vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl technischer als auch bürokratischer Natur sind.

Eine der zentralen Herausforderungen betrifft die Geschwindigkeit des Ausbaus. Die Nachfrage nach schnellem Internet wächst kontinuierlich, und es ist entscheidend, dass alle Adressen zeitnah mit Glasfaser versorgt werden. Dennoch gibt es erhebliche Verzögerungen aufgrund langwieriger Genehmigungsverfahren und bürokratischer Hürden. Insbesondere wenn Aufgrabarbeiten mit offener Bauweise  im Spiel erforderlich sind und die damit verbundene Genehmigung von Bauarbeiten. Diese Prozesse können sowohl als Fluch als auch als Segen betrachtet werden: Während sie darauf abzielen, Schäden zu minimieren und die Infrastruktur zu schützen, verzögern sie gleichzeitig den benötigten Ausbau.

Ein weiteres Problem ist der unnötige Doppelausbau in einigen Regionen. Dies führt nicht nur zu höheren Kosten, sondern schränkt auch die Effizienz des gesamten Ausbaus ein. Eine verbesserte Koordination zwischen den verschiedenen Anbietern und eine strategische Planung könnten helfen, diesen Doppelausbau zu vermeiden und die Ressourcen effizienter zu nutzen.“

9: Wieso ist der flächendeckende Ausbau der Glasfaserversorgung so relevant?

„Der Glasfaserausbau ist von entscheidender Relevanz, insbesondere im Kontext der digitalen Transformation, die unsere Arbeits- und Lebensweise fundamental verändert. In einer zunehmend vernetzten Welt wird der Internetzugang zur „Datenautobahn“ für moderne Arbeitsplätze, die auf hohe Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit angewiesen sind.

Ein leistungsfähiges Glasfasernetz ermöglicht nicht nur schnelles Surfen im Internet, sondern ist auch die notwendige Grundlage für zahlreiche digitale Anwendungen. Für viele Unternehmen ist der Zugang zur Cloud, die Nutzung von SaaS-Lösungen (Software as a Service) sowie die Implementierung von Remote-Arbeitsplätzen ohne eine entsprechende Infrastruktur nur bedingt möglich. Der Glasfaserausbau fungiert daher als Eintrittskarte für das Homeoffice, da er Mitarbeitenden ermöglicht, von überall mit hoher Bandbreite und stabilen Verbindungen zu arbeiten.

Darüber hinaus unterstützt eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur innovative Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data-Analysen, die in der modernen Geschäftswelt immer weiter an Bedeutung gewinnen. Diese Technologien erfordern nicht nur hohe Datenübertragungsraten, sondern auch eine zuverlässige Verbindung, um effizient zu funktionieren.“

10: Wie prognostizierst Du die Glasfaserversorgung in Deutschland in 10 Jahren?

„Die Prognose zur Glasfaserversorgung in Deutschland innerhalb der nächsten zehn Jahre ist von mehreren Dynamiken geprägt. Während die Politik ursprünglich das Ziel verfolgt hat, bis 2025 flächendeckend mit Glasfaser versorgt zu sein, wurde dieser Zeitrahmen nun auf 2030 revidiert und wird wahrscheinlich meiner Meinung nach eher 2035 erfolgen. Diese Anpassung verdeutlicht die Herausforderungen, die mit dem Ausbau der Infrastruktur einhergehen.

Die aktuelle Situation an verfügbaren Glasfasern in Deutschland lässt sich mit einer „fragmentierten Festplatte" vergleichen.  Es gibt zahlreiche Anbieter und Player, was die Koordination und den Austausch von Glasfaserleitungen zu einer komplexen Herausforderung macht.

Zudem stellt sich die Frage der Rolle von Funknetzen im Vergleich zu Glasfaser. Zwar bieten moderne Mobilfunknetze Vorteile in der Flexibilität und Reichweite, jedoch zeigen Studien, dass in diesen Netzen weniger als 5 % der gesamten Datenmenge stattfindet. Die benötigten Bandbreiten und Geschwindigkeiten für Anwendungen wie Cloud Computing, hochauflösendes Video-Streaming oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz können jedoch langfristig nur durch Glasfasertechnologie bereitgestellt werden. Aktuell gibt es kein anderes leitungsgebundenes Medium, das die Leistungsfähigkeit von Glasfaser in Bezug auf Geschwindigkeit,  Skalierbarkeit, Energieeffizienz und Stabilität übertreffen könnte.“

Bei Rückfragen können Sie sich jederzeit an die folgenden Personen wenden:

TelemaxX
Alexander Engler
Online Marketing Manager
engler@telemaxx.de

TelemaxX/BLK
Andreas Tremmel
Specialist Digital Infrastructure
tremmel@telemaxx.de

Wir freuen uns sehr, mit Andreas einen Spezialisten an der Seite zu haben, der mit uns gemeinsam an einer flächendeckenden Glasfaserversorgung arbeitet und somit Leistung und Sicherheit nach Karlsruhe bringt.

Weitere Informationen zur BLK finden Sie hier: www.breitbandkabel-karlsruhe.de